Es ist ein Paukenschlag: Branchenprimus Allianz gibt ab 2021 keine Beitragsgarantie mehr für neue Lebensversicherungen aus. Damit wird der ehemalige Klassiker der Altersvorsorge zum Anti-Produkt. Das Risiko von Verlusten sei sehr groß, warnt ein Verbraucherschützer.
Allianz gibt Beitragsgarantie auf
Die Lebensversicherung galt lange als der Klassiker der Altersvorsorge. Doch stark sinkende Garantiezinsen sorgten in den vergangenen Jahren dafür, dass die Geldanlage zunehmend unattraktiver für Sparer wurde. Jetzt scheint sich das Produkt Lebensversicherung endgültig überholt zu haben: wie die Allianz, der größte Anbieter in dem Bereich angekündigt hat, wird es ab 2021 keine Beitragsgarantie für Neukunden mehr geben. Je nach Vertrag garantiert der Versicherer den Sparern künftig nur noch 90, 80 oder 60 Prozent der eingezahlten Beträge. Das ist ein Paukenschlag. Wer im kommenden Jahr eine neue Lebensversicherung bei der Allianz abschließt, könnte am Ende der Ansparphase also weniger Geld zurückerhalten, als er über die Jahre eingezahlt hat. Verträge mit 100-Prozent -Garantien seien nicht mehr zeitgemäß, zitiert die Stuttgarter Zeitung den Allianz-Vorstand Alf Neumann.
Lebensversicherungen werden zum Risikoinvestment
Offenbar planen auch andere Versicherungsunternehmen, ihre Produktpalette zu verändern, wie Branchenexperten vermuten. Das ruft Verbraucherschützer auf den Plan. So warnte Thomas Mai von der Verbraucherzentrale Bremen im Gespräch mit dem Online-Magazin Businessinsider.de, dass Lebensversicherungen unter den aktuellen Bedingungen ungeeignet für die Altersvorsorge seien. Sparer sollten stattdessen auf einen ETF-Sparplan mit Aktien- und Anleiheprodukten in unterschiedlichen Gewichtungen setzen. Hier sei die Wahrscheinlichkeit, auf lange Sicht einen Verlust zu machen sehr gering, betonte Mai.