Kapitalgeber aus der Versicherungs- und Private-Equity-Branche haben sich im ersten Halbjahr 2021 sehr gönnerhaft gezeigt und weltweit insgesamt 7,4 Milliarden US-Dollar in InsurTechs investiert. Dies geht aus der aktuellen Willis Towers Watson Studie hervor.
Investitionsvolumen steigt in Corona-Pandemie stark an
Das Jahr 2021 schaut bisher auf ein beachtliches Investitionsvolumen auf dem InsurTech-Markt. Im ersten Halbjahr investierten Geldgeber laut einer aktuellen Willis Towers Watson Studie weltweit 7,4 Milliarden DU-Dollar. Im abgelaufenen Quartal wurden 162 Finanzierungen mit einem Investitionsvolumen von mehr als 4,8 Milliarden US-Dollar getätigt. Somit verzeichnet die Branche einen 89-prozentigen Anstieg im Volumen gegenüber dem ersten Quartal 2021. Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte sogar ein Plus von 210 Prozent verzeichnet werden.
„Dieses Finanzierungsvolumen ist enorm und es zeigt, dass es weltweit einen hohen Mittelzufluss gibt, der investiert werden muss. Auch Börsengänge von InsurTechs erfolgen immer früher im Entwicklungszyklus der Start-ups – es wird sich zeigen, ob diese den Erwartungen der Investoren auch langfristig gerecht werden können. Nicht alle Geschäftsmodelle bieten derzeit eine tatsächlich neue Art des Risikotransfers oder eine Technologie, die dem Versicherungsgeschäft einen nennenswerten Antrieb gibt“, sagt Michael Klüttgens, Divisional Leader bei Willis Towers Watson.
Großinvestitionen bis zu 650 Millionen US-Dollar
Grund für den sprunghaften Anstieg sind zahlreiche Großtransaktionen. So haben insgesamt 15 Unternehmen in der InsurTech-Branche jeweils 100 Millionen US-Dollar oder mehr erhalten. Die größte Einzelinvestition des vergangenen Quartals im Jahr 2021 entfiel auf eine Series C-Finanzierung in Höhe von 650 Millionen US-Dollar in das Unternehmen wefox. Dabei handelt es sich auch um die bisher höchste InsurTech-Finanzierungen in Europa.
Ein Großteil der Investitionen wurde im zweiten Quartal bei InsurTechs getätigt, die ihren Fokus auf die Digitalisierung des Vertriebs gelegt haben. 55 Prozent aller Transaktionen und zehn der 15 Großfinanzierungen entfielen auf diesen Bereich.