Augen auf bei der Parkplatzwahl: Wer sein Auto im Herbst unter einem Kastanienbaum abstellt, muss mit herabfallenden Früchten rechnen - und mit Beulen in der Karosserie. Auch Walnüsse oder Äpfel können Dellen verursachen. Zahlt in diesem Fall eine Versicherung?
Wer ist für Schäden durch Kastanien verantwortlich?
Parkplätze sind in der Stadt ein rares Gut. Trotzdem lohnt sich besonders im Herbst der Blick nach oben: Steht das Auto unter einem Kastanienbaum, kann es von herabfallenden Früchten getroffen werden. Solche Schäden sind laut Infocenter der R+V Versicherung oft nicht versichert. Denn laut Rechtsprechung gilt es als allgemeines Lebensrisiko, wenn das Fahrzeug von den Kastanien beschädigt wird. Das bedeutet, dass weder die Kommunen noch Privatpersonen für die Schäden verantwortlich gemacht werden können.
"Auch die eigene Kfz-Teilkasko-Versicherung springt hier nicht ein", sagt Roland Richter, Verkehrsexperte bei der R+V Versicherung. Die Vollkasko-Versicherung trägt die Schäden zwar. "Aber in den meisten Fällen lohnt es sich nicht, sie in Anspruch zu nehmen." Der Grund: Ein solcher Schaden führt zu einer Rückstufung des Schadenfreiheitsrabattes. Hinzu kommt oft eine hohe Selbstbeteiligung.
In diesen Fällen zahlt die Versicherung
Anders sieht es bei stürmischem Wetter aus: "Wenn ein Sturm ab Windstärke acht die Kastanien herunterfegt, kommt die Teilkasko-Versicherung für die Reparaturkosten auf", erklärt Richter. "Bei einem Teilkasko-Schaden wird der Schadenfreiheitsrabatt nicht zurückgestuft. Zudem haben viele Versicherte hier eine niedrige oder gar keine Selbstbeteiligung."
Ein anderer Fall tritt auch ein, wenn ein kompletter Ast abbricht. Dann haftet der Baumbesitzer. Er muss im Vorfeld dafür sorgen, dass von seinem Baum keine Gefahren ausgehen - oder die Schäden bezahlen.