Etwa vier Fünftel der Bundesbürger sind empfänglich für nachhaltige Angebote und Botschaften von Unternehmen, das geht aus einer aktuellen Studie zum Thema Nachhaltigkeit im Bank- und Versicherungsbereich hervor.
Großes Interesse an Nachhaltigkeitsthemen
Rund 80 Prozent der Deutschen sehen die Versicherer in puncto Nachhaltigkeit in der Verantwortung.
Eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstitutes Heute und Morgen mit dem Titel „Nachhaltigkeit: Dos und Dont´s für Versicherer, Banken und Krankenkassen“ geht der Frage nach, was Kunden von den Unternehmen in punkto Nachhaltigkeit erwarten. Die Untersuchung wurde im Februar 2020, also noch vor den Corona-Ausgangsbeschränkungen durchgeführt.
- Wie aus der Studie hervorgeht, spielt Nachhaltigkeit für 28 Prozent der Deutschen in ihrem Leben bereits eine große Rolle, das ist etwas mehr als ein Viertel aller Bundesbürger.
- Nur jeder Zehnte gab an, dass ihn das Thema nicht interessiere.
- Überdurchschnittlich interessiert und anspruchsvoll bei Nachhaltigkeitsthemen sind jüngere Verbraucher unter 30 Jahren.
Die Untersuchung zeigte außerdem, dass für Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit ein sehr großes Potenzial besteht: etwa vier Fünftel der Deutschen sind empfänglich für nachhaltige Angebote, Maßnahmen und Botschaften. Die Wechselbereitschaft zu besonders nachhaltigen Dienstleistern ist sehr groß, solange die Konditionen für den Kunden gleich bleiben. Die Bereitschaft, für nachhaltige Produkte und Services mehr zu bezahlen, ist hingegen sehr eingeschränkt.
Versicherer müssen das Thema Nachhaltigkeit besser kommunizieren
86 Prozent der Deutschen haben keine Vorstellung davon, welche Versicherer besonders nachhaltig sind. Die Mehrheit der Bundesbürger (80 Prozent) sieht die Versicherungsunternehmen aber in der Verantwortung, wenn es um Nachhaltigkeit geht und wünscht sich eine stärkere Kommunikation der Anbieter zu diesem Thema. Im Durchschnitt gaben 47 Prozent der Befragten an, sie wären bereit, zu einem nachhaltigen Versicherer zu wechseln. Die Zahlungsbereitschaft für mögliche höhere Kosten, die damit verbunden wären, liegt allerdings nur bei durchschnittlich 7 Prozent.
Vorsicht vor pseudo-nachhaltigen Aktivitäten
Die Verbraucher beurteilen insbesondere ökologisch und sozial orientierte Engagements als passend für den Versicherungsbereich. Zustimmung gibt es vor allem für Maßnahmen wie faire Kundenberatung, Absicherung von Nachhaltigkeitsrisiken, Investition in nachhaltige Anlageobjekte bei Kapitalanlagen sowie eine transparente und nachvollziehbare Kommunikation. Eine oberflächliche Kommunikation oder rein „kosmetische“, also image-orientierte Nachhaltigkeitsaktivitäten fördern dagegen das Misstrauen der Verbraucher.