Die Ratingagentur Franke & Bornberg hat 19 Tarife für Cyber-Versicherungen unter die Lupe genommen und bewertet. Das Ergebnis ist durchwachsen. Nur ein Tarif wurde mit der Bestnote „sehr gut“ bewertet. Viermal wurde hingegen das Prädikat „ungenügend“ vergeben.
Kein einfacher Job: Franke & Bornberg vergleichen Cyber-Versicherungen
Das Ratinghaus Franke & Bornberg hat zum ersten Mal Cyber-Policen untersucht. Insgesamt wurden 19 Tarife von 17 Anbietern genau unter die Lupe genommen. Das Ziel des Tests: „Mit unseren Bedingungsratings schaffen wir die Basis für Qualitätsstandards“, erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke & Bornberg.
Untersucht wurden rund 68 Kriterien, was sihc als gar nicht so einfach herausstellte. „Selten haben wir eine so unübersichtliche Tariflandschaft analysiert wie beim privaten Cyberschutz. Zwar gibt es einige Cyber-Tarife mit identischem Bedingungswerk. Jedoch – Cyber-Versicherungen von anderen Anbietern unterscheiden sich in ihren Leistungen und Ausschlüssen deutlich“, so Franke.
Große Spanne bei der Qualität und den Preisen der Cyberversicherungen
In die Bewertung der Cyber-Tarife flossen unter anderem mit ein: „Konto-/ Daten-/ Identitätsmissbrauch“, „Daten- und Geräterettung nach Cyber-Attacken“ sowie „Verlust bei Interneteinkäufen“. Allein diese drei Kriterien machen rund 40 Prozent der erreichbaren Punkte aus. Für eine Spitzenbewertung mussten die Tarife zudem einen Versicherungsschutz für Pharming, Phishing und Skimming für Zahlungskarten und Banking inkludieren.
Insgesamt zeigte sich eine breite Diversifikation bei den Tarifen. Das fing bereits bei den Preisen an, die zwischen 6,90 Euro und 184,45 Euro pro Jahr lagen. Im Durchschnitt zahlen Kunden für eine Cyber-Versicherung eine Jahresprämie von 71,47 Euro.
Nur wenige sehr gute und gute Ergebnisse
Testsieger ist die ÖSA (Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt), die mit 78 Prozent der möglichen Punkte ein sehr gutes Gesamtergebnis und die Note FFF+ erzielt. Die Note FFF und damit ein gutes Ergebnis schafften fünf Anbieter, darunter VGH, Inter, Öffentliche Versicherung Braunschweig, SV SparkassenVersicherung und BavariaDirekt.
Sechs Tarife erhielten ein befriedigendes FF, ein Tarif wurde als "ausreichend" eingestuft. Fast ein Drittel der untersuchten Tarife erhielten von Franke & Bornberg hingegen nur ein "Mangelhaft" oder "Ungenügend".
Cyberversicherungen im Test: Die Testergebnisse im Überblick
Versicherer
|
Rating
|
Punkte von 100
|
Gesamtwertung
|
ÖSA
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FFF
|
78
|
sehr gut
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VGH
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FF+
|
74
|
gut
|
Inter
|
FF+
|
71
|
gut
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ÖVB
|
FF+
|
69
|
gut
|
SV
|
FF+
|
65
|
gut
|
BavariaDirekt
|
FF+
|
65
|
gut
|
Provinzial
|
FF
|
64
|
befriedigend
|
SV Sachsen
|
FF
|
62
|
befriedigend
|
Nürnberger
|
FF
|
60
|
befriedigend
|
Europ Assitance Premium
|
FF
|
60
|
befriedigend
|
BGV
|
FF
|
58
|
befriedigend
|
BD24
|
FF
|
56
|
befriedigend
|
Rhion
|
F+
|
54
|
ausreichend
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Europ Assitance Comfort
|
F
|
42
|
mangelhaft
|
R+V
|
F
|
40
|
mangelhaft
|
Ergo Direkt
|
F-
|
28
|
ungenügend
|
Roland
|
F-
|
26
|
ungenügend
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Cosmos
|
F-
|
23
|
ungenügend
|
Europ Assitance Smart
|
F-
|
19
|
ungenügend
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