Um im Wettbewerb mit neuen Online-Anbietern wie Lemonade oder Check24 zu bestehen, muss die Allianz Direct einen Gang höher schalten. Konzernchef Bäte hat jetzt die Führungsspitze ausgetauscht und neue Strukturen für mehr Wachstum geschaffen.
Starker Wettbewerb im Online-Segment
Die Allianz-Versicherung will mit ihrer Online-Tochter Allianz Direct kräftig wachsen. Dazu muss sie sich dem Wettbewerb durch neue Konkurrenten wie Check24, Generalis Cosmos Direkt oder Lemonade stellen. Dass Zögern negative Folgen haben kann, musste die Allianz bereits 2011 erkennen, als sie die Marktführerschaft bei der KFZ-Versicherung an die HUK-Coburg und ihren Direktanbieter HUK-24 verlor – weil die Allianz-Vertreter sich gegen das Online-Angebot stellten.
Neues Führungspersonal und neue Aufgaben
2018 erklärte Konzernchef Oliver Bäte, man wolle einen globalen Direktversicherer schaffen. 2019 ging die Allianz Direct auf dem Markt. Jetzt soll offenbar wieder Schwung in die Aktivitäten der Online-Tochter kommen. Zunächst wird die deutsche Allianz Direct der Online-Versicherer für drei weitere Länder, nämlich Spanien, Italien und die Niederlande. Auch beim Führungspersonal gab es Veränderungen: die Vorstandsmitglieder der Allianz Direct Versicherungs-AG, Harald Boysen und Christian Warmuth geben ihre Posten ab, bleiben aber im Unternehmen. Neuer Chef der Allianz Direct wird Bart Schlatmann, der auf eine 22-jährige Bankerfahrung bei der ING blickt und insbesondere Kenntnisse im Online-Aufbau besitzt. An seine Seite als zweiter Vorstand tritt Philipp Hoffmann.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Allianz Direct, früher Allsecur deutschlandweit einen Umsatz von 264 Millionen Euro mit schätzungsweise zwischen 600.000 und 700.000 versicherten Fahrzeugen. Nun wurde auch der Verkauf von Hausrat- und Privathaftpflicht-Policen aufgenommen. Im nächsten Schritt sollen weitere Länder folgen.